© Robert Schittko
»Chinchilla Arschloch, waswas. Nachrichten aus dem Zwischenhirn«, die Koproduktion des Schauspiel Frankfurt mit dem Künstlerhaus Mousonturm, ist zum diesjährigen Berliner Theatertreffen eingeladen. Die Produktion in der Inszenierung von Rimini Protokoll (Helgard Haug) wurde am 11. April 2019 im Bockenheimer Depot uraufgeführt. Mit Tourette Theater zu machen, schien unmöglich. In Frankfurt haben Christian Hempel, Benjamin Jürgens und Bijan Kaffenberger in einer Produktion des international erfolgreichen Theaterkollektivs Rimini Protokoll das erste Mal eine Theaterbühne betreten. Sie alle haben Tourette. Mit der Musikerin Barbara Morgenstern stellten sie das Theater auf die Probe: Wie viel Absichtslosigkeit hält es aus? Denn in diesem Stück geht es nicht um Tourette, sondern um das Publikum, das Theater und den Kontrollverlust.
Im Zentrum des Berliner Theatertreffens stehen zehn bemerkenswerte Inszenierungen, die jedes Jahr von einer unabhängigen Kritikerjury aus rund 400 Aufführungen des deutschsprachigen Raums innerhalb des Sichtungszeitraums ausgewählt werden. Sie werden nach Berlin eingeladen und im Mai im Haus der Berliner Festspiele und an anderen Orten der Stadt gezeigt. Die Juror*innen Margarete Affenzeller,Cornelia Fiedler, Wolfgang Höbel, Georg Kasch, Andreas Klaeui ,Shirin Sojitrawalla und Franz Wille sichteten im Zeitraum vom 21. Januar 2019 bis 26. Januar 2020 insgesamt 432 Inszenierungen aus 56 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt wurden 35 Inszenierungen vorgeschlagen und diskutiert.
Ebenfalls eingeladen ist Regisseurin Claudia Bauer mit ihre Inszenierung von Tennessee Williams’ »Süßer Vogel Jugend« am Schauspiel Leipzig, wo sie derzeit Hausregisseurin ist. Ihre Arbeiten sind jedoch auch in der Großregion zu sehen: In Mannheim hat sie im Rahmen der Internationalen Schillertage 2019 die viel beachtete Inszenierung »Maria Stuart« herausgebracht – wieder auf der Bühne am 18. Februar im Schauspielhaus. Am Nationaltheater Mannheim wird am 29. Mai außerdem ihre Inszenierung von Elfriede Jelineks »Krankheit oder moderne Frauen« Premiere feiern.